Jetzt mal was echt interessantes: Trinkrituale:
Absinth kann, wie jedes alkoholische Getränk, auf verschiedenste Art getrunken werden. Jedoch haben sich aufgrund der Charakteristik des Absinths, wie z. B. Louche-Effekt, bitterer Geschmack und hoher Alkoholgehalt, im Laufe der Zeit ganz spezielle Verfahren entwickelt um den persönlichen Genuss des Absinths noch zu steigern.
Dabei lassen sich vor allem drei Versionen der Absinthvorbereitung bzw. –zubereitung ausmachen, welche alle oft als traditionell betitelt werden: das französische Trinkritual, die Schweizer Trinkart und das Feuerritual.
Hierzu ist zu sagen, dass einzig das französische Ritual eine historisch belegbare Tradition besitzt und Absinth im 19. Jahrhundert bis hin zum Verbot (1915) in Frankreich auf diese Weise genossen wurde. Die Schweizer Trinkart findet vor allem bei süssen Absinthen Anwendung, da hierbei die Zuckerzugabe mit Hilfe eines Absinthlöffels entfällt. Das Feuerritual ist historisch nicht mit dem Absinthkonsum verbunden und stellt im Bezug auf Absinth eine neuzeitliche Entwicklung im Zuge von Vermarktungsstrategien tschechischer Absinthhersteller dar. Es wird seitdem das tschechische Trinkritual genannt.
Das französische Trinkritual
ca. 2-4 cl Absinth in ein Absinthglas füllen.
Ein oder zwei Stück Würfelzucker auf einen Absinthlöffel platzieren.
Ganz langsam und vorsichtig eiskaltes Wasser über den Zucker gießen.
Verdünnt wird, je nach Geschmack, im Verhältnis 1:3 bis 1:5, so dass man den Alkohol geschmacklich nicht mehr oder kaum noch spürt.
Die Schweizer Trinkart
ca. 2-4 cl Absinth in ein Absinthglas füllen.
langsam mit Eiswasser, je nach Geschmack, im Verhältnis 1:3 bis 1:5 auffüllen
Das tschechische Trinkritual
ca. 2-4 cl Absinth in ein Absinthglas füllen.
Ein oder zwei Stück Würfelzucker in den Absinth tauchen, auf einen Absinthlöffel platzieren und anzünden.
Sobald das Zuckerstück Blasen zeigt und karamellisiert, die Flammen löschen und den Löffel in das mit Absinth gefüllte Glas tauchen. Auf keinen Fall dürfen noch brennende Zuckerstücke in den Absinth geben werden, da hierbei Brandgefahr besteht.
Mit Eiswasser im Verhältnis 1:3 bis 1:5 mischen. Auch hier entscheidet der persönliche Geschmack und die Stärke des Absinths.